GästeführerInnen Leverkusen und Bergisches Land e.V.

blog 221229

PRESSEMITTEILUNG

Vorstellung der neuen Internet Plattform LEV-touren.de

der GästeführerInnen Leverkusen und Bergisches Land e. V.

 

Dienstag 17.1.23 um 16 Uhr im Forum, Vortragssaal,

Büchelter Hof 9  51373 Leverkusen 

 

Visuelle Stadtführungen erfreuen sich einer neuen Beliebtheit. Sie können vielseitig genutzt werden. Als individuelle Touren, oder zur Projektbegleitung von Vereinen Schulen oder in der Seniorenarbeit. Gleich mit zwei neuen DV gestützten Stadtführungen beginnen die GästerführerInnen aus Leverkusen das neue Jahr:

  •  Bunker in Wiesdorf und Opladen
  •  Wiesdorf und die Golden Twenties

Zu beiden Angeboten gibt es in 2023 ergänzende Kulturangebote Theaterprojekte, Musikaufführungen, Lesungen und einen Kreativkurs. Die Veranstaltungen werden von der Kulturstadt Leverkusen und dem Bürgerfonds Wiesdorf gefördert. Die Angebote im Netz sind eine Ergänzung zu bestehenden Stadtführungen mit Guide. Auf Grund von Anregungen unserer Gäste haben Dr. Roland Schaper, Roland Hartmann und Dr. Ellen Lorentz das visuelle Angebot entwickelt.

Themen wie die Bunker in Leverkusen wurden auf Führungen angefragt. „Gruppen im üblichen Programm sind bei diesem speziellen, in Anbetracht des Ukrainekrieges ein wichtiges, aber schwieriges Thema. Die App kann für eine individuelle Führung genutzt werden, z. B. von Großeltern und Enkeln.  Selbstverständlich führen wir auch Touren mit Schulen oder Vereinen durch, die sich mit dem Thema Krieg und Frieden beschäftigen“ führt Roland Schaper, Entwickler dieser Tour aus.

Andere Ziele werden mit der Tour Wiesdorf und die Golden Twenties verfolgt.  „Zu Wiesdorf und den Kolonien gibt es bei den Gästeführern mittlerweile sieben Touren“ führt Ellen Lorentz aus.  „Viele Anfragen kommen seit etwa zwei Jahren von Schulen, die Stadtführungen zum Thema Heimat besuchen. Zur Vertiefung in der Schule, aber auch für Kulturrucksackprojekte haben wir die Internetseite entwickelt, die sich von den Themen sehr stark an der Lebenswelt vor 100 Jahren orientiert: Wie haben die Menschen gelebt, was für Bildungsperspektiven hatten Jugendliche damals. Für Mädchen ist interessant: Welche Kleidung haben Frauen getragen. Da auf Leverkusener Stadtgebiet die Textil- und Farbenindustrie eine wichtige Geschichte hat, haben wir diesem Thema viel Raum gegeben.“ führt Ellen Lorentz aus.

Sie ergänzt „Die Entscheidung für ein kostenfreies visuelles Projekt ist für mich bei einer Stadtführung gefallen, als eine Gruppe syrischer Jugendlichen mich bei einer Kolonienführung ansprachen, ob sie mitlaufen dürfen, da sie in der Anna leben. Im Gespräch war ihnen der Vergleich zwischen Deutschland früher und Syrien wichtig. Ein Handy hatten alle, sie fragten mich, wo sie googeln können.  Ich habe sie später auf einer Stadtführung getroffen, da sie die Führung ihrer Lehrerin vorschlugen.“

Die Kombination von visuellen Dokumentationen und realen Führungen ist auch in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen wichtig. „So führen wir 2023 ein Theaterprojekt mit dem Jungen Theater zum Kunstseidenen Mädchen in Wiesdorf durch. Die Autorin des Weltromans, Irmgard Keun hat als Sekretärin bei Bayer gearbeitet und Themen aus Leverkusen in ihr Werk einfließen lassen. Das Stück ist gleichfalls Oberstufenliteratur in der Schule. Die Dokumentation in kleinen Filmsequenzen schafft eine Verbindung zur Heimatstadt.“ berichtet Ellen Lorentz.

„Das Prinzip unserer Arbeit: Wir stellen eine Plattform für die Touren bereit und verstehen dieses Angebot nicht als starre Angelegenheit, sondern als eine Aufforderung zum Mitmachen. Auf unseren üblichen Stadtspaziergängen sammeln wir Geschichten und Bilder, die wir den Schwerpunkten hinzufügen. Im Jahr 2023 haben wir eine Veranstaltungsreihe Wiesdorf und die Golden Twenties geplant. Fotos und Filmsequenzen reichern dann mit den Dokumentationen die visuelle Plattform lebendig an. So lassen sich sehr viele Bürger unserer Stadt beteiligen.“ führt der dritte im Bunde Roland Hartmann aus. Er war früher in der Bayer-Informatik beschäftigt. Sein Gebiet ist die technische Realisierung.  

Ein Glücksfall, denn in den Projekten konnten langjährige Berufserfahrungen gebündelt werden. Roland Schaper führte Marketingprojekten bei der Tiergesundheit von Bayer durch, Ellen Lorentz war Leiterin für Projekte der Berufsbildung und regionalen Wirtschafts- und Tourismusförderung bundesweit für Wirtschaftsministerien zuständig und Roland Hartmann ergänzt die digitale Kompetenz. Das Interesse an Stadtführungen hat das Team zusammengeführt. Beratungen erhielt das Team von ihrem Bundesverband und Gästeführern aus anderen Städten, die schon visuelle Angebote entwickelt haben, denn hier kann man in echte Investitionsfallen mit hohen Folgekosten tappen, wenn alles fremdbeauftragt werden muss. Die ersten, sehr teuren visuellen Auftritte sind andernorts bereits wieder aus dem Internet genommen worden, da die Folgekosten nicht durch Einnahmen gedeckt werden konnten.

Unterstützt wurde die Entwicklungsarbeit über ein halbes Jahr vom Stadtarchiv und dem Bauamt Leverkusen. Das Stadtarchiv stellte zahlreiche historische Bilder bereit und begleitet SchülerInnen bei ihren Projektarbeiten. Der Fachbereich Kataster und Vermessung (Geodatenmanagement) hat visuelle Modelle von Gebäuden zur Verfügung gestellt, die Gebäude in neuer Form erfahrbar machen. Barbara Heisinger, Schauspielerin der Studiobühne hat die Texte aufgesprochen. Jo Seibt vom Künstlerbunker begleitet das Team in Gestaltungsfragen.

Die neue App ist also ein echtes Produkt „made in LEV“ von Bürgern für Bürger.

 


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