GästeführerInnen Leverkusen und Bergisches Land e.V.

 

231008 tour manfortAm 8. Oktober 2023 gab es wieder eine Tourenpremiere: Ralph Junker führte zwei Dutzend Gäste durch Manfort. Sie erfuhren, dass dieser Stadtteil besonders in den 1950er- und 1960er-Jahren an vielen Stellen neu gestaltet und erweitert wurde. 1961 wurden auch die Grenzen angepasst, sodass der gesamte Bereich von der Leipziger- und Haberstraße im Westen bis zur Autobahnbrücke am Konrad-Adenauer-Platz heute zu Wiesdorf gehört. Und das, obwohl viele Alteingesessene dort sich immer noch als Manforterinnen und Manforter bezeichnen.

Zu den Highlights des Spaziergangs zählten der Lindenhof und der Manforter Hof, beide relativ nah am Bahnhof gelegen und zentrale Orte für die Geselligkeit des Viertels. Hier feierte man, hier trafen sich Karnevalsjecken ebenso wie Sportler. Das konnte die Gruppe bei der Führung live erleben, denn viele Fußballfans feierten überglücklich auf der Straße den Sieg gegen die Kölner. Weiter ging es zum Bahnhof Manfort, früher Bahnhof Schlebusch, und in die Scharnhorststraße mit der Regenbogenschule und der ehemaligen, vom Architekten Bartling gebauten Johanneskirche. Sie sind und waren jeweils wichtige Elemente der Stadtentwicklung. Mehrere Manforter Bürgerinnen und Bürger in der Gruppe konnten vor Ort von ihrem Leben im Viertel, der Kindheit, der Arbeit bei Wuppermann und den Festen, die leider heute nicht mehr so häufig gefeiert werden, erzählen. Aber auch von dem traurigen Niedergang des Gemeindelebens der katholischen und evangelischen Kirche. An der Poststraße hingegen, auf der Luftlinie zwischen St. Joseph und der längst entwidmeten Johanneskirche, erfreuen sich die zahlreich in der bunt gemischten Manforter Bevölkerung vertretenen Angehörigen der muslimischen Gemeinschaften am Baufortschritt der dortigen Moschee.

Bei all den vorgetragenen Anekdoten und Erzählungen waren die geplanten anderthalb Stunden für den Stadtteilspaziergang am Ende deutlich überschritten. Aber das war auch gut so, denn die Freude, dass es eine Führung für die alten und neuen Bürgerinnen und Bürger Manforts gibt, überwog, und es konnten viele Hinweise für Folgeveranstaltungen gesammelt werden. Ein gelungenes Beispiel der Bürgerbeteiligung.


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