In der Lokalen Informationen erschien am 10.10.25 folgender lesenswerte Artikel über die Gästeführerin Angela Breitrück
Mit Begeisterung, Fachwissen und Humor trägt Angela Breitrück dazu bei, dass Schlebusch und Leverkusen nicht nur für Besucher, sondern auch für Einheimische ein Stück lebendiger werden. Foto: Privat
Schlebuscherin mit Herz und Seele: Angela Breitrück
Leverkusen (gkf). Angela Breitrück zählt zu den Menschen, die sich besonders für ihre Stadt engagieren – in ihrem Fall für Schlebusch.
Die 59-Jährige ist gelernte Bürokauffrau, arbeitet hauptberuflich als Ausbilderin und ist seit einem Jahr auch zertifizierte Stadtführerin. Mit Herz, Humor und historischem Wissen führt sie Gäste durch das „Dorf“, das ihr Heimat und Lebensmittelpunkt ist. „Ich bin Schlebuscherin mit Leib und Seele“, sagt Breitrück, die in Wiesdorf geboren, aber in Schlebusch aufgewachsen ist. Ihr Ehrenamt geht weit über die Rolle als Gästeführerin hinaus: Sie ist Schriftführerin im Verein der Stadtführerinnen Leverkusen sowie Vorstandsmitglied im Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Leverkusen/Niederwupper.
Ihre Führungen haben viele Gesichter. Mal schlüpft sie als Nachtwächterin „Angie vom Kirchberg“ in die historische Rolle, mal erklärt sie anschaulich die explosive Vergangenheit der Waldsiedlung, wo einst die SprengstoffFabrik „Carbonit“ stand. Auch der Friedhof an der Mülheimer Straße, von ihr als „Melaten von Schlebusch“ bezeichnet, gehörte schon zu ihren Stationen.
Dort erzählte sie Wissenswertes zu Abraham Schaaffhausen, dem einstigen Besitzer von Schloss Morsbroich, oder zu den Industriellenfamilien Wuppermann und Kuhlmann. Auch Paul Strerath, der Edith Stein bei ihrer Flucht vor den Nazis half, hat dort seine letzte Ruhestätte. Breitrück wusste zahlreiche Episoden hinter den Grabsteinen zu erzählen – und schlug damit eine Brücke zwischen lokaler und großer Geschichte. „Mir gefällt es, anderen Leuten mein Dorf zu zeigen, so dass sie sehen, dass es in Leverkusen auch schöne Ecken gibt, besonders in Schlebusch“, begründet sie ihr Engagement.
Auch neue Ideen treibt sie voran: Eine Dorfführung in Kombination mit einem Biertasting rund um den alten Bahnhof Schlebusch ist aktuell in Planung. Breitrück: „Mir ist wichtig, dass die Menschen bei einer Führung nicht bloß zuhören, sondern am Ende mit einem besonderen Erlebnis nach Hause gehen, das in Erinnerung bleibt und vielleicht sogar Gespräche anstößt“, sagt sie.
Wenn sie nicht unterwegs ist, liest sie gern – am liebsten Krimis oder Bücher über Schlebusch und Leverkusen. Außerdem reist sie viel, sammelt Eindrücke und Ideen für neue Formate. Und sie hat noch einen besonderen Schwerpunkt: Kinderführungen und Kindergeburtstage, bei denen sie junge Gäste spielerisch an die Geschichte ihrer Stadt heranführt. Mit Begeisterung, Fachwissen und Humor trägt Angela Breitrück dazu bei, dass Schlebusch und Leverkusen nicht nur für Besucher, sondern auch für Einheimische ein Stück erfahrbar wird. „Geschichte wird für mich erst dann lebendig, wenn sie erzählt wird – mit all den kleinen Details, Anekdoten und Zusammenhängen, die Lust darauf machen, sich intensiver damit zu beschäftigen und beim nächsten Mal wiederzukommen“, erklärt sie.